Deutsche Bundesländer sind Teil der Chip-Allianz

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Michael Kretschmer (CDU) hält die Gründungsurkunde der ESRA. (Foto: BS/ European Union, Philippe Veldeman)

Zehn deutsche Bundesländer sind Mitglieder der neu gegründeten European Semiconductor Regions Alliance (ESRA). Ziel der Plattform ist die Etablierung einer wettbewerbsfähigen Halbleiterindustrie in Europa. Bis jetzt sind 27 Regionen aus 12 EU-Mitgliedsstaaten beteiligt.

„Wir leben in einer vernetzten Welt und Halbleiter sind die zentralen Bausteine dieser Netze,“ sagte Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, in Brüssel. Am 7. September wurde dort die europäische Allianz ESRA ins Leben gerufen. Sie soll die Zusammenarbeit, Wachstum und Investitionen in die europäische Halbleiterindustrie fördern und somit ihre Souveränität stärken.

Die Gründung geschah auf Initiative von Sachsen. Das deutsche Bundesland ist einer der größten Halbleiterstandorte in Europa. Unter den weiteren Mitgliedern befinden sich neun deutsche Bundesländer (Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen), vier spanische Regionen, sowie weitere Regionen der EU-Mitgliedsstaaten, für welche die Mikroelektronik eine besondere Bedeutung hat.

Die Plattform versteht sich als Partner der Europäischen Kommission bei der Umsetzung des Europäischen Chip-Gesetzes, welches im Juli dieses Jahres verabschiedet wurde. Der sogenannte European Chips Act (ECA) soll dazu dienen, Europas Marktanteil in der weltweiten Chipfertigung zu verdoppeln um damit die Abhängigkeit von anderen Märkten wie Asien oder den USA verringern. Dazu braucht es öffentliche und private Investitionen in Milliardenhöhe.

„Mit ESRA eröffnen wir für die Regionen neue Wege, um zusammenzuarbeiten, zu forschen und Innovationen auf den Weg zu bringen und so die wirtschaftliche und digitale Souveränität Europas sicherzustellen,“ verkündete Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Dirk Schrödter (CDU), Chef der Staatskanzlei und Digitalisierungsminister von Schleswig-Holstein, kommentierte: „In der Allianz bringen die Regionen ihre Stärken zusammen und schaffen dadurch ein einmaliges europäisches Ökosystem im Bereich der Leistungselektronik.“ Zukünftig sollen so optimierte, stabile, flexible und nachhaltige Energienetze und Speicherlösungen entstehen, die als Basis für weitere Innovationen dienen. Die Leistungselektronik stelle Schrödter zufolge schließlich einen entscheidenden Baustein für eine erfolgreiche Energiewende dar.

Der Ministerpräsident von Flandern, Jan Jambon, bezeichnete die Gründung von ESRA als ein „hervorragendes Beispiel für die paneuropäische Zusammenarbeit zwischen gleichgesinnten Regionen aus dem ganzen Kontinent“.

Der Vorsitz der Allianz soll jährlich wechseln. Er wird Gastgeber einer Jahreskonferenz sein und übernimmt die politische Vertretung der ESRA nach außen und gegenüber der EU. In Brüssel wird eine Arbeitsgruppe auf Fachebene eingerichtet, der auch Vertreter der beteiligten Bundesländer angehören werden.

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