Ein interdisziplinäres Forscherteam des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) untersucht die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Meinungsbildung in der Demokratie. Das Projekt „PABeLA“ wird von der Staatskanzlei des Saarlandes mit 200.000 Euro gefördert. Ziel ist die Entwicklung eines Prüfstandes zur systematischen Auswertung der Antworten von KI-basierten Diensten wie Chat-GPT und Google Gemini, die auf großen Sprachmodellen basieren.
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD), hob die Bedeutung der Spitzenforschung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz hervor und betonte, dass das Projekt wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen dieser Technologien auf die Medienvielfalt liefern wird.
Prof. Dr. Antonio Krüger, CEO des DFKI, erläuterte, dass die KI-Dienste durch automatisierte Dialoge getestet und anhand vorher definierter Metriken ausgewertet werden. Dabei sollen sowohl traditionelle maschinelle Lernverfahren als auch LLM-basierte Methoden zum Einsatz kommen.
Ruth Meyer, Direktorin der LMS, wies darauf hin, dass die Pluralität von Meinungen für demokratische Gesellschaften essenziell sei und Technologien, die diese Vielfalt einschränken, eine Gefahr darstellen könnten. Ziel des Projekts sei es daher, die medienrechtlich verankerte Vielfaltssicherung auch unter wachsendem technologischem Einfluss zu gewährleisten.
Das Projekt läuft bis Ende 2025. Die Ergebnisse sollen in der Medienregulierung Anwendung finden. Das Saarland hatte bereits im letzten Jahr als erstes Bundesland verbindliche Regeln für den Einsatz von KI im journalistischen Bereich eingeführt.