Mit dem neuen Digitalministerium setzt die Bundesregierung ein deutliches Signal – doch bleibt es bei reiner Symbolpolitik? Entscheidend ist nicht die Existenz des Ministeriums, sondern was es für den Alltag in Ämtern und Behörden wirklich verändert. Wir blicken auf Chancen, Herausforderungen – und was jetzt passieren muss, damit aus Ambition echte Wirkung wird.
Lange diskutiert, nun Realität: Deutschland bekommt ein eigenständiges Digitalministerium. Viele hoffen, dass Digitalisierung endlich strategisch gesteuert wird. Doch den hohen Erwartungen stehen Zweifel gegenüber – etwa beim Blick auf die weiterhin zersplitterten Zuständigkeiten über Ministerien und Länder hinweg. Klar ist: Das neue Haus wird kein Allheilmittel sein. Die Herausforderung liegt weniger in der Koordination und mehr in der Durchsetzungskraft. Entscheidend ist, ob das Ministerium wirklich etwas bewegt oder sich in wohlklingenden Strategien verliert.
Wo die Verwaltung wirklich Hilfe braucht
Digitalisierung muss an den richtigen Stellen ansetzen: bei interoperablen IT-Systemen, verlässlicher Finanzierung, klaren rechtlichen Rahmenbedingungen und bei der Qualifizierung der Mitarbeitenden. Besonders zentral ist der Umgang mit Daten: Nur wenn Daten als strategische Ressource genutzt werden, entstehen bessere Entscheidungen und effizientere Prozesse. Datenbasiertes Entscheiden muss zur Routine werden – nicht nur zur Entwicklung neuer Ideen, sondern auch zur Prüfung und Anpassung bestehender Maßnahmen. Digitalisierung muss Prozesse vereinfachen und spürbare Entlastung bringen – etwa durch Automatisierung und bessere Informationsverfügbarkeit. Das Ministerium kann hier viel bewirken: als Impulsgeber, Moderator und Förderer. Voraussetzung ist, dass es ressortübergreifend denkt und Ministerien zu klaren Zielen und Fortschrittsberichten verpflichtet.
Von der Vision zur Praxis
Die Verwaltung braucht keine neuen Strategiepapiere. Sie braucht konkrete und skalierbare Lösungen und den Mut, Daten gezielt zu nutzen. Dazu gehört auch, eine Kultur zu fördern, in der datenbasierte Entscheidungen selbstverständlich werden. Moderne Datenanalyseplattformen wie disy Cadenza zeigen, wie sich föderale IT-Landschaften intelligent verbinden lassen – von der Integration heterogener Datenquellen bis zur Darstellung in interaktiven Dashboards. Beispiele sind bundesweites Monitoring oder ressortübergreifende Führungsunterstützung auf Landesebene. Besonders im Fokus: die Integration in souveräne Cloud-Infrastrukturen und die Fähigkeit, datenbasierte Entscheidungen sicher, nachvollziehbar und skalierbar zu unterstützen. Projekte in mehreren Bundesländern zeigen: Gute Werkzeuge sind vorhanden. Das Ministerium muss sie nicht erfinden, sondern ermöglichen, verbreiten und finanzieren.
Ein echtes Fenster der Möglichkeiten
Das Digitalministerium ist eine Chance. Aber nur, wenn es gelingt, Kompetenzen zu bündeln und konkrete Fortschritte zu ermöglichen. Digitalisierung braucht mehr als politischen Willen – sie braucht fachliche Tiefe, klare Verantwortung und eine Kultur, die Veränderung mitträgt. Entscheidend ist, ob es gelingt, den strategischen Anspruch mit operativer Unterstützung zu verbinden – für echte Wirkung in der Verwaltungspraxis.
Dieser Beitrag ist eine Anzeige der Disy Informationssysteme GmbH. Autor ist Marcus Briesen, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Beratung und Entwicklung.