Der Einsatz von quantensicherer Verschlüsselung in der Verwaltung nimmt Gestalt an: Gemeinsam mit Herstellern von IT-Sicherheitsprodukten hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für den Schutz von Verschlusssachen – Nur für den Dienstgebrauch (VS-NfD) verbindliche Fristen für die Umstellung auf quantensichere-Kryptografie festgelegt.
Auf einem vom BSI einberufenen Workshop wurde vereinbart, dass spätestens ab dem Jahr 2030 IT-Sicherheitsprodukte zur Verfügung stehen sollen, die die potenzielle Bedrohung durch zukünftige Hochleistungs-Quantencomputer abzuwehren im Stande sind. Laut Berechnungen des BSI sind solche Quantencomputer mit hoher Wahrscheinlichkeit in höchstens 16 Jahren realisierbar.
Der Workshop stelle einen bedeutsamen Schritt auf dem Weg zur vollständigen Umstellung auf Post-Quanten-Kryptografie dar, heißt es seitens der IT-Sicherheitsbehörde. Die langfristige Verfügbarkeit von sicherer Informationstechnologie für VS-NfD gelte nun als „gesichert“. Darüber hinaus schaffe die Vereinbarung die Grundlage für eine zukunftssichere Technologiekompetenz, die Deutschland eine Vorreiterrolle in der sicheren digitalen Transformation ermöglichen soll. Der Dialog zwischen dem BSI und den IT-Sicherheitsunternehmen schaffe einen Lösungsraum für den Schutz sensibler Dokumente der sogenannten Cyber-Nation Deutschland, die als Ziel ausgerufen wird.
Post-Quanten-Kryptografie bezeichnet kryptografische Verfahren, die auf herkömmlicher Rechentechnik beruhen, aber so entwickelt wurden, dass sie auch von leistungsfähigen Quantencomputern nicht gebrochen werden können. Sie ersetzt klassische Verschlüsselungsverfahren wie RSA oder ECC durch neue mathematische Ansätze – etwa gitterbasierte oder hashbasierte Verfahren –, die auch zukünftigen Angriffen standhalten sollen. Ziel ist es, bestehende Infrastrukturen ohne spezielle Quantenhardware abzusichern und den Übergang in ein quantensicheres Zeitalter schon heute vorzubereiten.
