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StartSicherheitFluch und Segen der KI – BKA-Herbsttagung in Wiesbaden

Fluch und Segen der KI – BKA-Herbsttagung in Wiesbaden

(BS) In Wiesbaden beschäftigten sich in der vergangenen Woche die Spitzen der deutschen Sicherheitsbehörden auf der 69. Herbsttagung des Bundeskriminalamts (BKA) mit dem Thema KI. Dabei standen sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen der Schlüsseltechnologie im Fokus der Debatte. Auch den Auswirkungen im eigenen Haus widmete das BKA viel Aufmerksamkeit.

Rasante Entwicklung
BKA-Präsident Holger Münch betonte, dass die Geschwindigkeit der Veränderungen im digitalen Bereich im Allgemeinen und im Bereich der KI im Speziellen in den letzten Jahren enorm zugenommen habe. Die Nutzung der KI durch Kriminelle stelle die Sicherheitsbehörden vor die Herausforderung Schritt zu halten.
Schock- und Fake-Anrufe nach dem Prinzip des Enkeltricks seien inzwischen durch täuschend echte – durch KI möglich gemachte – Stimmanpassung immer schwerer durch die Opfer zu erkennen. Auch im Bereich des Daten-Phishing nutzen Kriminelle KI-Tools. Large Language Models kreieren immer bessere Anschreiben, die durch KI-Bots versendet werden, um an empfindliche Daten zu gelangen.
Diesen neuen Herausforderungen will das BKA begegnen, indem es sich ebenfalls die KI zu Nutze macht. Bereits jetzt helfen den Kriminalbeamtinnen und -beamten KI-Werkzeuge bei der Sichtung und Analyse von Massendaten, beispielsweise im Bereich der Kinderpornografie (KiPo). Doch man möchte auch andere Möglichkeiten, die die Technologie bietet, nutzen. Dazu gehören Tools zur Musteranalyse und Gesichtserkennung. Diese möchte man unter Beachtung des durch den europäischen AI-Act vorgegebenen rechtlichen Rahmen anwenden.

Unionskritik von Faeser
Die von Bundesverfassungsgericht und Europäischem Gerichtshof vorgegebenen Korridore betonte auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und nutzte den Rahmen der Herbsttagung, um noch einmal Kritik an der Ablehnung von Teilen ihres Sicherheitspakets durch die unionsgeführten Länder zu üben. Sie vermutete hinter der Absage parteipolitische Gründe. Dies sei unverantwortlich, da „die deutschen Strafverfolgungsbehörden in technischer Hinsicht nicht auf der Höhe der Zeit“ seien.
Einig waren sich die meisten Anwesenden, dass die Entwicklung intelligenter Tools von den deutschen Polizeien – in enger Abstimmung untereinander – parallel zum Aufbau des digitalen Datenhauses im Rahmen des Programms P20 zu erfolgen habe. Dies gebiete das rasante Tempo, in dem sich KI derzeit weiterentwickelt. Dabei gab Münch die Devise vor: „Hinfallen – Aufstehen – Weitermachen“.

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