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StartDigitalesKooperation statt Einzelkämpfer

Kooperation statt Einzelkämpfer

Die digitale Transformation der Verwaltung in NRW erfordert eine gemeinsame Anstrengung. Standardisierung und der Abbau von Insellösungen sind für eine zukunftsfähige Verwaltung unerlässlich. Noch gibt es zu wenige Positivbeispiele.

„Die Gesellschaft hat sich verändert, hat neue Anforderungen an die Verwaltung. Wir müssen darauf reagieren“, betonte Kerstin Pliquett, Geschäftsleiterin des KDN – Dachverband kommunaler IT-Dienstleister auf dem e-nrw-Kongress in Neuss. Sie plädierte für eine aktive Verwaltung, die sich den Herausforderungen stellt, um die Handlungsfähigkeit des Staates zu sichern. Dabei sei die kommunale Ebene entscheidend.

Noch gebe es zu wenig Zusammenarbeit: „Es kann doch nicht sein, dass wir jetzt in NRW 40 verschiedene Chatbots auf den Weg bringen“, kritisierte Pliquett. Die verschiedenen Ebenen müssten zusammengebracht werden, um an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten. Das sei ein Ziel des KDN. Schon seit Jahren gebe es Austausch und Kooperationen zwischen den IT-Dienstleistern. „Ansonsten hätten wir heute schon viel mehr Schwierigkeiten“, so Pliquett.

Auf Standardisierung einlassen

Doch durch die Zunahme von IT-Entwicklungen und Komplexität sowie den Ressourcenmangel werde das Thema immer wichtiger. Es brauche insgesamt mehr Standardisierung – der Gedanke an „meine Verwaltung“ müsse überwunden werden. Die Beantragung eines Reisepasses laufe beispielsweise in jeder Kommune gleich ab, verdeutlichte Pliquett. „Da müssen wir uns noch viel stärker darauf einlassen. Das gilt für die Kommunen genauso wie für die kommunalen IT-Dienstleister“, sagte die Geschäftsleiterin. Persönliche Betrachtungen müssten zur Seite geschoben werden, um stattdessen gemeinsam nach vorne zu kommen.

„Wir haben leider noch zu viel Klein-Klein“, bekräftigte auch Dr. Alexander Bode (2. v. l.), Geschäftsführer des KommunalCampus. Immerhin gebe es aber schon viele Positivbeispiele für interkommunale Kooperation – etwa in seiner Heimat: In Bickenbach in Südhessen wird seit 40 Jahren gemeinsam mit zwei Nachbargemeinden eine Kläranlage betrieben. „Die haben so gut gewirtschaftet, dass wir seit drei Wochen die modernste Kläranlage Europas in Bickenbach haben. Das Wasser können Sie trinken“, erzählte Bode. Zwar habe dieses Projekt nichts mit Digitalisierung zu tun, räumte er ein, doch es zeige: „Die großen Themen können wir nur gemeinsam bewegen.“ Gerade in der Digitalisierung seien Skaleneffekte der „große Hebel“.

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