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StartDigitalesE-Rechnung: Maßnahmen gegen „Digitalwüsten" 

E-Rechnung: Maßnahmen gegen „Digitalwüsten“ 

Unter Beteiligung des Bundeswirtschaftsministeriums nahm das Forum elektronische Rechnung Deutschland (FeRD) die Stellschrauben des Digitalisierungsprozesses in den Fokus.

Ab 1. Januar 2025 ist bundesweit der Empfang von elektronischen Rechnungen für Unternehmen verpflichtend. Die dafür erforderliche Voraussetzung ist niedrigschwellig angesetzt: Jede Inhaberin und jeder Inhaber eines Betriebs muss in Besitz eines E-Mail-Postfachs sein. Drei Jahre später, ab 1. Januar 2028, wird die Pflicht ausgeweitet und Unternehmen sind zudem dazu verpflichtet, Rechnungen ausschließlich in elektronischer Form selbst auszustellen und zu versenden. 

Kostenloses staatliches Tool gewünscht

Dabei stehen viele Betriebe auf dem Weg zum elektronischen Rechnungserhalt und -versand noch am Anfang. Zu den großen Baustellen zählt unter anderem eine bislang fehlende zentrale Entschlüsselungssoftware. „Wünschenswert wäre ein kostenloses staatliches Tool, das die E-Rechnungen ausliest“, fordert beispielsweise Brigitte Neugebauer, die zuständige Referatsleiterin bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Denn wenn Betriebe über eine Vielzahl an unterschiedlichen Software-Tools verfügten, führe das nicht zu einer reibungslos funktionierenden B2B-Kommunikation. Zwar gebe es bereits jetzt frei am Markt verfügbare Software. Allerdings sei hier unklar, wie sicher die Daten damit ausgelesen würden.

Charleen Roloff, Bereichsleiterin Legal Tech bei Bitkom, weist derweil darauf hin, dass es derzeit in Deutschland kein Unternehmen gebe, das „zu 100 Prozent die E-Rechnung hat“. Die IT-Branche stehe dem Transformationsprozess aber „grundsätzlich offen und positiv“ gegenüber. Damit die Umstellung reibungslos laufe, müssten Unternehmen jetzt den Prozess von Versand und Empfang Ende-zu-Ende sicherstellen. Doch eben das dürfte nicht allen Wirtschaftszweigen leicht von der Hand gehen. Insbesondere im Handwerk sei der Digitalisierungsgrad „nicht sehr hoch“, führt Simone Schlewitz, Referatsleiterin für Steuer- und Finanzpolitik beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), aus und erklärt zur Präzision: Von den knapp einer Million Unternehmen im Handwerksbereich seien 75 Prozent Klein- und Kleinstunternehmer. „Je kleiner aber der Betrieb und je älter der Inhaber oder die Inhaberin, desto geringer ist in der Regel der Digitalisierungsgrad.“ Das Handwerk sei eine Digitalisierungswüste.  

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